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16. März 2017
Selbstverteidigung im Netz: So schützt du deine persönlichen Daten im Internet
Was einmal im Netz ist, bleibt auch für immer dort. Dieser Vorgang ist weder einsehbar, noch kann er von den Betroffenen kontrolliert werden. Unsere Daten werden von Geheimdiensten, aber vor allem auch von gewinnorientierten Unternehmen gespeichert, ohne, dass wir etwas davon mitbekommen. Und auch kostenlose Dienste sammeln zahllose Daten, darunter nicht nur Kommentare, sondern auch Bilder. Diese werden gespeichert und für Werbezwecke an Dritte weitergegeben.
Cookies und die Werbenetzwerke
Cookies, so wird es häufig vermittelt, sind dazu da, uns ein bequemeres und angenehmeres Surfen im Internet zu ermöglichen. Das funktioniert so: Sobald du eine Internetseite aufrufst, wird auf deinem Computer eine kleine Textdatei hinterlegt. Auf dieser werden bestimmte Daten gespeichert, die in Zusammenhang mit deinem Besuch dieser Internetseite stehen. Wenn du also kurz auf Amazon vorbeischaust, dich dort anmeldest, dir verschiedene Bücher anschaust, zwei davon im Warenkorb speicherst und eines davon bestellst, dann sind all diese Aktivitäten gespeichert worden.
Das Gute: Das nächste mal, wenn du Amazon aufrufst, wirst du gleich mit deinem Namen begrüßt, ohne, dass du dich vorher anmelden musstest. Gleichzeitig werden dir auf der Startseite Bücher präsentiert, die dir ebenfalls gefallen könnten, und in deinem Warenkorb ist immer noch das eine Buch von deinem letzten Besuch der Seite gespeichert. Ein toller rundum-Service, nicht wahr?
Leider hat der Einsatz von Cookies auch so seine Schattenseiten. Denn welche Informationen deines letzten Amazon-Besuchs an wen weitergegeben werden, wird dir nicht mitgeteilt. Dein Konsumverhalten wird quasi ausspioniert. Große, datensammelnde Maschinen speichern was du wann und wo angeschaut und gekauft hast. Es wird automatisch ein Kundenprofil von dir erstellt, dass dann irgendwelche Unternehmen innerhalb eines Werbenetzwerkes erhalten.
Diese anderen Unternehmen nutzen diese Daten, um dir auf ihren Seiten passende Artikel anzubieten oder auf dich zugeschnittene Werbung anzuzeigen. Bestimmt kennst du das auch: Nach dem Online-Shopping wimmelt es auf anderen Seiten, die du besuchst, nur so vor ähnlichen Artikeln. Die ganz persönlichen Surfgewohnheiten werden verfolgt, gesammelt, gespeichert und weitergegeben, ohne, dass wir als Verbraucher auch nur die geringste Einsicht in diese Praktiken haben.
6 Tipps - So kannst du deinen digitalen Fußabdruck minimieren:
Um verschlüsselt im Netz unterwegs zu sein, muss man weder ein Nerd, noch ein IT-Profi sein. Mit diesen einfachen Tricks machst du es den Datensammlern schwerer, dich und dein Konsumverhalten über das Internet zu verfolgen. Zunächst solltest du einmal deinen Browser öffnen und folgende Add-ons installieren:
HTTPS Everywhere:
Diese kostenlose Software kannst du sowohl für Firefox, als auch für Google Chrom installieren. Sobald das Add-on installierst ist, werden Verbindungen zu Webseiten nur noch verschlüsselt angefordert, sodass dein Surfverhalten nicht mehr abgehört werden kann. Anstatt auf http-Seiten zuzugreifen, welche unverschlüsselt sind, wird dir die angeforderte Webseite über die verschlüsselte https-Version angezeigt.
Disconnect:
Dieses Add-on für Firefox ist ebenfalls kostenfrei und sorgt dafür, dass deine persönlichen Daten nicht im Netz gespeichert werden können. Über ein Tool kannst du in Echtzeit sehen, wer auf deine Daten zugreifen möchte. Dem kannst du dann selbst zustimmen oder eben auch nicht. Gleichzeitig kann dieses Programm deine Surfgeschwindigkeit positiv beeinflussen!
Ublock Origin:
Mit diesem ebenfalls kostenfreien Programm kannst du Werbeinhalte filtern. Es ist sowohl für Firefox, als auch für Google Chrom geeignet und hilft dir dabei, deine besuchten Internetseiten frei von Werbung zu halten!
Egal ob Google, Facebook oder Amazon: All diese Dienste scannen unsere Sucheingaben und speichern diese. Die gute Nachricht: Man kann dieser Daten-Sammelleidenschaft in der Regel entgehen, indem man dies im jeweiligen Menü des Anbieters ausschaltet. Hier eine kleine Anleitung:
Google:
Rufe folgende URL auf: myaccount.google.com/intro/privacy und beginne den Privatsphärecheck. Dort kannst du auswählen, dass deine Suchanfragen, bei denen du nicht angemeldet warst, auch nicht gespeichert werden.
Facebook:
Bei Facebook kannst du über dein Menü und die Einstellungen die Handhabung mit Werbeanzeigen regeln. Wähle hierfür bei den Werbeanzeigen einfach Nein oder Niemand aus.
Amazon:
Damit die Daten und Infos deiner Shopping-Aktivitäten nicht an Dritte weitergegeben werden können, solltest du bei Amazon auf deine Kontoeinstellungen gehen. Dort kannst du den Unterpunkt „Browserverlauf anzeigen“ anklicken. Jetzt nur noch auf Verlauf ausschalten oder Verlauf löschen gehen. Fertig!
Cookies können im Browser deaktiviert werden. Dadurch werden einige Internetseiten allerdings nicht mehr richtig angezeigt, oder es fehlen wichtige Funktionen. In so einem Fall besteht immer die Möglichkeit, eine Art Sondererlaubnis für die entsprechende Seite zu erteilen. Hierzu musst du in deinem Browser nachschauen, welche Möglichkeiten du hast. Wenn du Cookies aufgrund ihrer Vorzüge was die Bequemlichkeit beim Surfen anbelangt nicht per se deaktivieren möchtest, dann solltest du zumindest darauf achten, den Cache / Verlauf deines Browsers regelmäßig zu löschen.
Sicheres Passwort erstellen: So geht’s
Es gibt Webseiten, die einem anzeigen, wie sicher das gewählte Passwort ist. Ein roter Balken bedeutet in der Regel, dass das Passwort sehr unsicher ist, ein grüner Balken dagegen gibt dir das Signal, dass du dir ein gutes Passwort überlegt hast. Doch nicht immer gibt so eine Orientierungshilfe. Hier ein paar Tipps zum Erstellen eines sicheren Passwortes:
- Wähle immer eine Kombination aus Kleinbuchstaben, Großbuchstaben und Zahlen
- Wähle ein möglichst langes, komplexes Passwort
- Deine persönlichen Daten, wie dein Geburtsdatum, sollten nicht im Passwort vorkommen
Ein kryptischer Zahlen- und Buchstaben-Mix ist sehr umständlich bei der Eingabe, geschweige denn, dass man sich diesen jemals merken können wird. Um ein sicheres und leicht zu merkendes Passwort zu erstellen, könntest du wie folgt vorgehen: Überlege dir einen Satz, der leicht zu merken ist, wie zum Beispiel: „Mein Hund ist der Beste!“ Dann nimmst du von jedem Wort die ersten zwei Buchstaben: „Me Hu is de Be !“. Und dazwischen fügst du Zahlen ein, die du dir leicht merken kannst, wie zum Beispiel die Hausnummer deines ersten zu Hauses und das Geburtsdatum deiner besten Freundin oder deiner Oma. Diese Zahlen fügst du zwischen die Buchstaben ein, so dass das Ganze dann so aussieht: „Me7Hu12is04de19Be87!“ Fertig ist ein sicheres Passwort, dass du dir leicht merken kannst, und dass man nicht so schnell knacken kann!
Extra-Tipp für mehr Privatsphäre im Internet
Überprüfe die AGB's einer Internetseite, bevor du deine Daten dort eingibst. Dort sollte im besten Fall darauf hingewiesen werden, dass deine Daten nicht an Dritte weitergegeben werden. Gibt es so einen Vermerk nicht, dann solltest du dir überlegen, ob du deine persönlichen Daten auf dieser Webseite hinterlassen möchtest.
Von Jana Möller
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