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17. März 2017
Das Magnetfeld der Erde verändert sich - Was bedeutet eine drohende Polumkehr für uns?
Wusstest du eigentlich, dass der Nordpol quasi seit seiner Existenz wandert? So hat es die Natur vorgesehen, aus diesen Grund besteht auch kein Grund zur Sorge. Doch die Forscher auf diesem Gebiet sind trotzdem in Alarmbereitschaft. Denn: Die Geschwindigkeit, mit der diese „Wanderung“ vonstatten geht, hat in den letzten Jahren extrem zugenommen. Steht uns in naher Zukunft eine Polumkehr bevor? Was ist das eigentlich und in wiefern betrifft es uns? Was passiert, wenn aus dem Südpol plötzlich der Nordpol wird und umgekehrt? Wir sind diesen spannenden Fragen nachgegangen. Hier findest du die wichtigsten Infos!
Das Erdmagnetfeld...
… umgibt die Erde und schützt uns damit vor kosmischer Strahlung und vor dem Sonnenwind. In einigen Bereichen der Erde hat es Messungen zufolge allerdings stärker abgenommen, als erwartet. In Regionen um Südamerika und auch über der Karibik sind die Menschen daher schon heute einer stärkeren kosmischen Strahlung ausgesetzt, als wir hier in Europa. Im Nahen Osten zum Beispiel passiert genau das Gegenteil: Der Schutz vor der kosmischen Strahlung nimmt sogar leicht zu.
Das Magnetfeld der Erde hat aber auch noch andere Funktionen. Es dient vielen Tieren zur räumlichen Orientierung. Meeresschildkröten, Haie, Tauben, Bienen und einige andere Lebewesen nutzen ihren Magnetsinn als Richtungsweiser. Veränderungen im Magnetfeld der Erde könnten im schlimmsten Fall einen negativen Einfluss auf diese Lebewesen haben. Das Erdmagnetfeld könnte laut einiger Forscher auch im Zusammenhang mit dem Klima und der Temperatur auf der Erde stehen. Ob es tatsächlich eine Korrelation gibt, wird gerade unter anderem an der Kernforschungseinrichtung CERN erforscht.
Was passiert gerade mit dem Magnetfeld der Erde?
Geophysiker stellten fest: Etwa alle 200.000 Jahre ändert sich etwas am Magnetfeld der Erde. Ein Untergang dieser ist somit nicht zu erwarten, den die Erde kennt dieses Spielchen schon! Die geordnete Struktur des Magnetfeldes nimmt immer mehr ab, sodass wir uns auf eine Phase mit mehreren Polen zubewegen. Wenn dies zutrifft, dann sind wir für einen ziemlich langen Zeitraum (wir sprechen hier von mehreren tausend Jahren) nur einem sehr sehr schwachen Magnetfeld ausgeliefert. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass wir nicht so gut vor kosmischer Strahlung geschützt werden.
Was ist eine Polumkehr?
Da die magnetischen Pole der Erde nicht fest sind, wandern sie. Der arktische Magnetpol befindet sich aktuell noch in Kanada. Prognosen zu urteilen wird sich dieser aber schon in den nächsten 50 Jahren so weit verschoben haben, das er in Russland anzufinden sein wird. Bei dieser Verschiebung kommt es nicht von jetzt auf gleich zu einer Polumkehr. Zuerst entstehen mehrere Pole, aus zwei Polen werden dann vier oder noch mehr. Erst dann bauen sich wieder nur zwei Pole auf, allerdings in umgekehrter Richtung als wir es jetzt kennen.
Die Kompassnadel würde dann nicht mehr nach Norden, sondern nach Süden zeigen. Die letzte Polumkehr hat Experten zufolge vor 780.000 Jahren stattgefunden. So lange ist es jetzt her, dass die Pole ihre Plätze getauscht haben. Wie genau und vor allem warum es zu diesem Phänomen kommt weiß niemand. Fest steht nur, dass dieses Phänomen etwas mit den inneren und äußeren Veränderungen des Erdkerns zu tun hat.
Was passiert auf der Erde im Falle einer Polumkehr?
Während des gesamten Zeitraumes, in der diese großen Veränderungen im Magnetfeld der Erde stattfinden und sich die Anzahl der magnetischen Pole vermehrt, schwächelt das Schutzschild der Erde. Wir würden dann einer erhöhten kosmischen Strahlung ausgesetzt sein und auch mit magnetischen Stürmen und Sonnenwinden auf der Erde sei zu rechnen. Satelliten stünden damit unter Dauerbeschuss, was die Kommunikation auf der Erde massiv stören könnte.
Das Stromnetz könnte ebenfalls aufgrund dieser Veränderungen leiden. Auch Flugzeuge könnten nicht mehr in der Nähe der Pole entlang fliegen, zu groß wäre das Risiko, dass die Strahlenbelastung zu hoch wäre. Durch die erhöhte Strahlenbelastung könnte das Krebsrisiko für alle Lebewesen auf der Erde steigen.
Weltuntergangsstimmung verbreitet sich trotz dieser Gefahren nicht. Denn die Menschheit hat solche Umpolungen schonmal überlebt, und wird es auch wieder tun. Außerdem verschwindet das schützende Magnetfeld auch nie ganz, sondern wird eben „nur“ schwächer. Zum Glück gibt es da noch die Atmosphäre, die uns Erdbewohner ebenfalls vor gefährlichen Strahlungen schützt.
Ein interessantes und gleichzeitig auch beunruhigendes Thema, mit dem sich wohl in Zukunft immer mehr Wissenschaftler intensiv befassen werden.
Von Jana Möller
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